30.6.2023
17:30 Uhr
Vernissage



Goldene Bremm
Rastanlage Nord­seite
66117 Saar­brücken
Ulrich Behr
Florian Budke
Grenze+
Mane Hellen­thal
Lukas Ratius
Véronique Verdet
IBA-Werkstattlabor

Bremm­raum


Die Bremm bildet den Grenz­raum zwischen Deutsch­land und Frank­reich und ist wegen ihrer wechsel­haften Geschichte einer der europäischsten Orte der Region. Begrenzt wird er von den Spicherer Höhen im Süden, einem Schau­platz des deutsch-französischen Krieges 1870 und dem ehemaligen Gestapo­lager im Norden, wo Ver­folgte der Nazi­zeit inhaf­tiert und ge­foltert worden sind. Große und kleine Zwischen­fälle bei der Grenz­passage spielten sich später unter den Dächern der Zoll­sta­tionen ab, die Ritter der Auto­bahn verbrachten ihre Abende in der damaligen Rast­stätte, fröhliche Familien pass­ierten die Grenze auf der Durch­reise. 


Schengen beendete das lebendige Treiben und der Raum fiel in eine tiefe Agonie.

Die covid­bedingte Grenz­schließung im Früh­jahr 2020 warf ein fahles Licht auf einen Ort, der sich in einem fatalen Zustand befindet. Die Bremm ist zu einem Unort der europäi­schen Geschichte geworden, dessen teilweise denkmal­geschützten Relikte auf die Zeit einer ehemals noch exis­tierenden Grenze verweisen. Ein depri­mierendes Aushänge­schild für Europa.

SaarArt 2023


Das Kollektiv Bremm will diesen Raum wenigstens temporär aus seiner Vergessen­heit zurück in den Fokus der Menschen bringen. Der Künstler Lukas Ratius beschäftigt sich mit den Nutzern des Bremm­raumes, Véronique Verdet widmet sich dem Gedenken an die Gefangen des Gestapo­lagers, Florian Budke verwandelt den Fußgänger­tunnel unter der Auto­bahn in eine Groß­grafik. Mane Hellen­thal und Ulrich Behr gärtnern vor dem Haupt­eingang der geschlossenen Rast­stätte, die Künstler­gruppe „Grenze Plus“ inter­pretiert ihren Namens­geber „nebenan/à coté“.

Das IBA-Werkstatt­labor, bestehend aus Jannik Aulen­bacher, Marc Backes, Fabienne Grund, Stefan Ochs und Alexandra Schartner initiierten, kuratierten und organisieren das Ereignis. Diese Forschungs­gruppe der htw saar will die gesamte deutsch-französischen Grenze zwischen Moselle und Saar in einen IBA-Raum verwandeln, hier also eine Inter­nationale Bau­aus­stellung initiieren. Die IBA-Saar-Moselle betrachtet unter dem Motto „(mais) il faut cultiver notre jardin“ diesen Grenz­raum als Garten beidseits der Grenze, der von den Nach­barn gemeinsam bepflanzt, entwickelt, geschützt und präsentiert werden soll.  

Beteiligte


Kollektiv Bremm sind
Jannik Aulenbacher
Marc Backes
Ulrich Behr
Florian Budke
Malik Al Bosta
Fabienne Grund
Mane Hellenthal
Philipp Majer
Stefan Ochs
Frédéric Omlor
Lukas Ratius
Clemens Möhler
Alexandra Schartner
Lucien Schmidt-Berteau
Véronique Verdet

Kontakt


Ein Projekt des IBA Werkstattlabors

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Malstatter Straße 17
66117 Saarbrücken
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